Parteilich für die Erneuerbaren: Verbände, Vereine, Institutionen

Vier Jahre ist es her, dass der Ausstieg aus der Kernkraft beschlossen wurde, und vor einem knappen Jahr wurde die jüngste Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) beschlossen. Hier hatten Bund und Länder sich geeinigt wie Windstrom zukünftig gefördert werden sollte und was mit dem selbst produzierten Strom passiert. Die Bundesregierung bevorzugt die erneuerbaren Energien. Doch was geschieht, wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint? Daraus entstehen zahlreiche technische und kaufmännische Herausforderungen sowohl für Versorger und die Betreiber von Erzeugungsanlagen (EZA).

 

Verbände, Vereine und Interessenvertretungen versuchen an unterschiedlichen Stellen die Lücken zu schließen. 5 der wichtigsten Brancheninstitutionen im Überblick.

 

Der Bundesverband Erneuerbare Energien e.V.

 

Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE),  wurde 1991 als gemeinsame Interessenvertretung der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland gegründet. Gemäß seiner Satzung kümmert sich der BEE darum, die Rahmenbedingungen für die Erneuerbaren Energien zu verbessern und ihren Vorrang gegenüber anderen Energiesparten durchzusetzen.

Als Dachverband koordiniert der BEE die Aktivitäten der einzelnen Verbände gegenüber Politik und Öffentlichkeit, er fördert Kooperationen und sorgt dafür, dass sich die Mitglieder in fachlichen Fragen austauschen können.

Insgesamt über 30.000 Einzelmitglieder und Firmen haben sich im BEE zusammengeschlossen.

 

Im Präsidium des BEE sind alle fünf Sparten der Erneuerbaren vertreten und der Vorstand ist mit Experten und Expertinnen aus den unterschiedlichen Bereichen besetzt. Verschiedene Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit Themen wie Strom, Wärme, Mobilität und Europa. Seine Aktivitäten koordiniert der BEE von Berlin aus.

 

Der Bundesverband WindEnergie

 

Der Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) wurde bereits im Jahr 1996 gegründet und hat schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt maßgeblich dazu beigetragen die Windenergie nachhaltig auszubauen. Über 20.000 Mitglieder machen den BWE zu einem der größten Verbände weltweit. Fachreferenten aus dem BWE arbeiten in internationalen Verbänden wie der European Wind Energy Association (EWEA), dem Global Wind Energy Council (GWEC) und der World Wind Energy Association (WWEA) daran mit, die Windenergie europäisch und weltweit auszubauen. In vielen Fällen sehr erfolgreich. So haben über 45 Länder das deutsche Modell der Einspeisevergütung übernommen. Auf der HANNOVER MESSE ist der BWE zum 18. Mal vertreten und gibt dort einen Überblick über die Entwicklungen, führt Fachgespräche und präsentiert sich als Ansprechpartner entlang der Wertschöpfungskette der Branche. Ein Diskussionsschwerpunkt wird das heikle Thema „Systemverträglichkeit“ sein.

 

Der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnologie

 

Der VDE ist einer der großen europäischen Verbände für Branchen und Berufe der Elektro- und Informationstechnik mit rund 36.000 Mitgliedern. Der VDE vereint dabei Wissenschaft, Normung und Produktprüfung. So sind die Sicherheit in der Elektrotechnik, die Erarbeitung anerkannter Regeln der Technik als nationale und internationale Normen, Prüfung und Zertifizierung von Geräten und Systemen VDE-Schwerpunkte. Das VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut mit Sitz in Offenbach gehört zu den unabhängigen Prüforganisationen für elektrotechnische Produkte.

 

Der VDE ist aber auch internationale Experten-Plattform für Wissenschaft, Normung und Produktprüfung, interdisziplinär und eng verflochten. Technik- und Wissenstransfer, Forschungsförderung und Weiterbildung gehören zu seinen vorrangigen Aufgaben. Zum breitgefächerten Branchenportfolio gehören die Automotive-Industrie, Informations- und Innovationstechnologien, Komponenten und Photovoltaik, genauso wie Haushaltsgeräte oder Medizintechnik.

 

Im Zuge der Verbändereform in der Energiewirtschaft wurde 2007 auch die

technische Regelsetzung für Stromnetzbetreiber reorganisiert.

Die Energieaufsichtsbehörden drängten auf eine neutrale technische Regelsetzung, getrennt von Lobby- und Unternehmensinteressen.

 

Das betraf den Verband der Netzbetreiber, den VDN: 2008 wurde der Fachbereich Netztechnik/Netzbetrieb als Forum Netztechnik/Netzbetrieb (FNN) ausgegliedert und der VDN im Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik integriert. Der VDN ist u.a. für die in seiner Richtlinie turnusmäßig alle vier Jahre empfohlenen Netzschutzprüfungen (Link zu Blog Service hinterlegen) zuständig. Die VDN-Richtlinie für digitale Schutzsysteme enthält die allgemeinen Anforderungen an Schutzsysteme mit digitalen Schutzeinrichtungen, und sie dient als Entscheidungsgrundlage für Betreiber und Hersteller im Hinblick auf Mindeststandards.

 

Die Fördergesellschaft Windenergie

 

Die FGW, kurz für Fördergesellschaft Windenergie, wurde 1985 gegründet, der Zeit als in Deutschland die ersten großen Windenergieanlagen errichtet wurden. Schon damals war das Ziel des Vereins, die Akteure besser zu vernetzen und die technischen, wirtschaftlichen und politischen Aspekte besser miteinander zu verzahnen. Zu den Mitgliedern zählen Hersteller, Mess- und Forschungslabore, Sachverständige, aber auch Planer, Projektierer, Vereine, Verbände und namhafte Forschungsinstitutionen wie das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik.

Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht für die FGW die Windenergie auszubauen und entsprechende Perspektiven zu entwickeln. Sie initiiert beispielsweise Forschungsvorhaben, sie arbeitet an Konzepten, um die Windenergietechnik zu verbessern, sie erarbeitet Rahmenempfehlungen und die bekannten

Technischen Richtlinien.

 

Die Agentur für Erneuerbare Energien

 

Eine wesentliche Aufgabe der Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE) ist es über Chancen und Vorteile einer nachhaltigen Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien aufzuklären. Ursprünglich wurde die Agentur für Erneuerbare Energien als Informationskampagne „deutschland hat unendlich viel energie“ gegründet. Ziel der Kampagne war es Informationen rund um den Ausbau Erneuerbarer Energien bereitzustellen und Vorurteile gegenüber diesen neuen Energietechnologien abzubauen. Die Initiative für die bereits 2005 ins Leben gerufene Kampagne ging von den Bundesministerien für Umwelt und Landwirtschaft aus, unterstützt wurde sie durch den Bundesverband Erneuerbare Energien und die Fachverbände der verschiedenen Sparten.

 

Nach Ende der ursprünglichen Kampagne im Herbst 2008 wurde die Agentur für Erneuerbare Energien als eigenständiger Verein gegründet. Er finanziert sich zu Teilen aus Mitteln der Ministerien wird aber auch von Unternehmen und Verbänden der Erneuerbare-Energien-Branche unterstützt. Die institutionelle Förderung der Agentur lief im Jahr 2010 aus, so dass die eigene Öffentlichkeitsarbeit seitdem nur noch über Branchenmittel gewährleistet wird. Mehrere dieser Kommunikationsprojekte werden von den Bundesministerien für Wirtschaft und für Landwirtschaft gefördert.

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